Man steigt morgens aus dem Bett, und beim ersten Schritt ist er plötzlich da: ein heftiger Schmerz in der Ferse, der sich wie ein Messerstich anfühlt und bis in die Wade hinauf brennt. So
macht sich ein Fersensporn bei den meisten erstmals bemerkbar. Was so höllische Qualen auslösen kann, ist nichts anderes als eine „Kalkablagerung, die der Körper so wie nach einem
Knochenbruch mit dem Ziel bildet, Risse zu füllen“, erläutert Dr. Florian Hofmann, Orthopäde an der Universitätsklinik für Orthopädie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg.
Beim Fersensporn allerdings stopft der Kalk nicht Risse im Knochen aus, sondern in den Fußsehnensträngen. Die Risse wiederum entstehen durch permanente Über- oder Fehlbelastung. Sitz des
Übels ist manchmal dem Namen des Leidens entsprechend dort, wo Reiter über ihren Stiefeln die Sporen tragen: an der Rückseite der Ferse im Bereich der Achillessehne. „Fast immer entstehen
Fersensporne aber an der Unterseite des Fersenbeins, und zwar an jener Stelle, an der die Fußsohlensehnenstränge mit dem Knochen verbunden sind“, weiß Hofmann. Weh tut im Übrigen nicht der
Fersensporn selbst. Vielmehr entstehen die Schmerzen immer dann, wenn der Sporn beim Abrollen des Fußes die anliegenden Sehnenstränge und umliegendes Fußgewebe reizt und entzündet. Glück im
Unglück: Fast nie sind beide Füße gleichzeitig betroffen.
Läufer, Verkäufer & Co
Und doch sind viele Füße betroffen. Fersensporne zählen zu den vergleichsweise weit verbreiteten Fußveränderungen: Jeder zehnte Österreicher muss im Lauf seines Lebens damit rechnen,
besonders oft bilden sich die Kalkablagerungen zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr. „Unter den Fersensporn-Patienten finden sich viele Sportler, Läufer vor allem, die oft nach einer zu
schnellen Steigerung der Distanz oder Geschwindigkeit einen Fersensporn bekommen“, weiß Hofmann, der auch schon zu den Leidtragenden zählte. „Häufig betroffen sind aber auch Menschen, die
beruflich viel gehen oder stehen müssen, wie Kellner oder Verkäufer.“ Zudem tritt der Fersensporn oft aufgrund von Fußfehlstellungen wie Platt-, Hohl-, Spreiz-, Knick- und Senkfuß auf.
Personen mit unterschiedlich langen Beinen sind ebenso anfällig für das Fußproblem wie jene, die übergewichtig sind oder plötzlich sehr viel zunehmen. Und auch schlecht passende Schuhe oder die Vorliebe für hohe Absätze können sich auf Dauer rächen und das
schmerzhafte Leiden verursachen.
Auf Schritt und Tritt
„Wenn man die typischen messerstichartigen Schmerzen spürt, sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen“, appelliert Hofmann. „Denn meistens vergehen sie nicht von selbst, sondern verschlimmern
sich vielmehr.“ Trübten die Schmerzen zunächst nur das Aufstehen am Morgen, begleiten sie einen über kurz oder lang den ganzen Tag über beim Gehen. In seltenen Fällen kann sich zur Qual auf
Schritt und Tritt noch ein dumpfer andauernder Schmerz gesellen, der selbst ohne Belastung besteht und manchmal sogar noch in der Nacht den Schlaf stört.
Für den Arzt ist der Fall meist klar: Er erkennt den Peiniger am Fuß vielfach schon allein durch ein Abtasten der schmerzhaften Stelle. Zusätzlich wird ein Röntgenbild gemacht, auf dem sich
der Sporn meistens deutlich zeigt. Hofmann: „Ist am Röntgenbild nichts von einem knöchernen, dornartigen Auswuchs zu sehen, ist der Fersensporn entweder so klein, dass er noch nicht sichtbar
ist, oder die Schmerzen gehen auf andere Ursachen zurück.“ Wie z. B. auf eine Achillessehnenentzündung, einen winzigen Achillessehneneinriss oder auf die sogenannte Plantarfasziitis, eine
Entzündung der Sehnenplatte an der Unterseite des Fußes. Manchmal führen auch ein Riss im Fersenbein oder zu viel Druck auf bestimmte Nerven im Fußbereich zu fersenspornartigen
Beschwerden.
Kühlen, Ruhen, Stärken
Bei der Behandlung von diagnostizierten Fersenspornen setzt man an der Orthopädischen Abteilung der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität auf mehrere Stufen der Therapie: „Zunächst wird
versucht, das Problem mit sehr sanften Maßnahmen zu lösen“, so Hofmann. Dazu zählt z. B. die sogenannte Kryotherapie: Kühlende Umschläge bzw. ein Cool-Pack oder schmerzstillende und
entzündungshemmende Gele werden auf die schmerzende Stelle gegeben. Zusätzlich empfiehlt es sich, über eine Einlage mit einem Gelpolster oder einer Aussparung Druck von der betroffenen Ferse
zu nehmen und im Fall des Falles Fußfehlstellungen mit Einlagen auszugleichen. Außerdem heißt es, starke Belastungen der Füße, wie sie z. B. beim Laufen entstehen, für etwa sechs Wochen zu
meiden und Ruhe zu geben.
Halten die Beschwerden trotz dieser Maßnahmen an, geht man zu Stufe zwei über. Hofmann: „Die Patienten können über eine Zeit lang Schmerztabletten nehmen oder sich in regelmäßigen Abständen
direkt in die schmerzenden Areale des Fußes Schmerzmittel infiltrieren lassen.“ Parallel empfiehlt es sich, in einer Physiotherapie Übungen zu erlernen, die die Fußmuskulatur stärken und
dehnen, was der Schmerzlinderung dient. „Eine weitere Möglichkeit der Therapie besteht darin, nachts Schienen zu tragen, die die Fuß- und Wadenmuskulatur dehnen“, so Hofmann.
Stoßwellen, Operation
Nützt auch das nichts, folgt Stufe drei, die Stoßwellentherapie. „Es hat sich gezeigt, dass die Stoßwellentherapie bei Fersenspornen sehr gut wirksam ist“, berichtet Hofmann. Zwei bis fünf
Behandlungen zu jeweils 15 Minuten genügen in der Regel. Dann haben die energiereichen Impulse, die von einem Stoßwellengerät direkt auf die schmerzende Stelle abgegeben werden und in das
Gewebe eindringen, die entzündeten Gewebezellen soweit zur Heilung angeregt, dass sie nicht mehr weh tun. Manchmal muss die Behandlungsserie wiederholt werden, auch mehrmals. Halten die
Beschwerden trotz all dieser Maßnahmen länger als sechs Monate an, kann man zusätzlich die Wade und den Fuß sechs Wochen lang mit einem Gehgips ruhig stellen. „Auch dadurch vergeht der
Schmerz oft“, weiß Hofmann.
Hilft das alles nichts, was bei fünf Prozent der Betroffenen der Fall ist, bleibt als Stufe vier der Therapie und letzte Option die Operation. „Der Eingriff, bei dem entweder der Fersensporn
zur Gänze entfernt wird, oder nur ein Teil des Sporns mitsamt dem entzündeten Gewebe, ist zwar ein eher kleiner Eingriff“, erklärt Hofmann. „Er hat aber den Nachteil, dass die Patienten oft
erst bis zu sechs Monate nach der Operation schmerzfrei sind.“ Außerdem sei das Risiko, so der Experte weiter, dass sich der Sporn nach der Operation bald wieder nachbildet, groß.
Fersensporn verhindern
5 Tipps vom Orthopäden Dr. Florian Hofmann
Die typische "Spritze", die Patienten von medizinischem Personal bekommen, ist etwas, das man eine "subkutane Injektion" nennt. Diese Injektionen können Impfungen oder Medikamente wie etwa Insulin oder Morphium direkt in das Unterhautfettgewebe bringen, wo sie vom Körper aufgenommen werden. Vergleichen mit anderen Arten der Medikamentenverabreichung enthalten subkutane Spritzen im Allgemeinen kleine Flüssigkeitsmengen und werden langsam und nach und nach aufgenommen. Manchmal werden Patienten angewiesen, sich diese Spritzen selbst zu gebe, was oft bei Diabetespatienten der Fall ist, denen Insulin verschrieben wurde. Um zu lernen, wie man eine Spritze verabreicht, siehe Schritt 1, um loszulegen!
Stell eine sterile Arbeitsumgebung sicher! Spritzen dringen in die wichtigste Verteidigung des Körpers gegen Krankheiten ein – die Haut. Daher muss Vorsorge getroffen werden, um die Übertragung von Keimen zu verhindern, die Infektionen verursachen. Fang damit an, den Bereich, an dem du deine Materialien vorbereitest, mit Wasser und Seife abzuwischen! Wasche, trockne und desinfiziere deine Hände gründlich!
Als Kopfschmerz (Cephalgie, Kephalgie, Kephalalgie, Zephalgie, Cephalaea, umgangssprachlich Brummschädel) werden Schmerzempfindungen im Bereich des Kopfes bezeichnet. Sie beruhen auf der Reizung von schmerzempfindlichen Kopforganen (Schädel, Hirnhäute, Blutgefäße im Gehirn, Hirnnerven, oberste Spinalnerven). Die eigentliche Gehirnsubstanz (ein Teil des Zentralnervensystems) ist nicht schmerzempfindlich.
Kopfschmerzen gehören neben Rückenschmerzen zu den häufigsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen: Etwa vier bis fünf Prozent der deutschen Bevölkerung leiden unter täglichen und ca. 70 Prozent leiden unter anfallsweisen oder chronischen (immer wiederkehrenden) Kopfschmerzen. In einer großen deutschen Studie über 14 Jahre gaben etwa 60 % der Befragten an, Kopfschmerzen gehabt zu haben. Dabei zeigte sich, dass gehäuft Frauen und Bewohner von Städten über 50.000 Einwohner an Kopfschmerzen leiden.
Dabei entfallen über 90 Prozent der Kopfschmerzerkrankungen auf die beiden primären Kopfschmerzformen Migräne und Spannungskopfschmerzen, die auch kombiniert auftreten können. Zu den primären Kopfschmerzen gehört auch der Cluster-Kopfschmerz und der medikamentenassoziierte Kopfschmerz. Gemeinsam haben sie, dass bei bildgebender Diagnostik kein sichtbares Korrelat gefunden werden kann.
Bei den primären Kopfschmerzen ist der Schmerz selbst die Erkrankung. Ihre Ursache ist immer noch nicht genau bekannt und kann deshalb auch nicht immer beseitigt werden. Die Vorbeugung zielt darauf hin, bekannte Auslöser und Faktoren für die Entstehung zu vermeiden. Die Behandlung besteht in einer schnellen und anhaltenden Schmerzlinderung.
Sekundäre, das heißt als Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung auftretende Kopfschmerzen sind wesentlich seltener. Sie müssen aber gut beobachtet werden, und ihre Ursachen müssen gegebenenfalls schnell beseitigt werden. Eine Ursache für sekundären Kopfschmerz kann zum Beispiel eine sogenannte craniomandibuläre Dysfunktion sein, bei der durch Zahnfehlstellung und Fehlstellung der Kiefer Verspannungen entstehen, die zu Kopfschmerzen und auch zu Rückenschmerzen führen können.
Der heutigen Medizin sind über 250 verschiedene Arten von Kopfschmerzen bekannt. Im Jahre 2013 wurde die dritte Auflage der internationalen Kopfschmerzklassifikation in einer Betaversion mit 367 Hauptdiagnosen publiziert.
Bis zum Jahre 1960 gab es weltweit keine internationale, akzeptierte und einheitlich verwendete Klassifikationsgrundlage von Kopfschmerzen. Erst im Jahre 1962 publizierte ein Ad-Hoc-Komitee des National Institute of Health erstmals eine Klassifikation von Kopfschmerzerkrankungen. Grundlage dieser Klassifikation war eine primär ätiologische Herangehensweise. Man versuchte, abgrenzbare Kopfschmerzursachen verschiedenen diagnostischen Gruppen zuzuordnen. Die Kopfschmerzerkrankungen waren durch kurze Glossardefinitionen charakterisiert. Die Internationale Kopfschmerzgesellschaft (International Headache Society, IHS) wurde im Jahre 1982 gegründet. Im Jahre 1985 wurde von der IHS ein Kopfschmerzklassifikationskomitee eingerichtet, das eine internationale konsensfähige Kopfschmerzklassifikation erarbeiten sollte. In Subkomitees wurden operationalisierte Kriterien auf der Basis empirischer Befunde und, falls diese nicht vorhanden war, auf der Basis von Konsensbildungen zwischen den Experten aufgestellt. Im Jahre 1988 wurde erstmals eine Kopfschmerzklassifikation auf der Grundlage solcher operationalisierter diagnostischer Kriterien publiziert, die Classification and diagnostic criteria for headache disorders, cranial neuralgias, and facial pain, ICHD-1. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Kopfschmerzklassifikation der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft übernommen und in die ICD-10 sowie in die ICD-10 NA (NA: Neurological Application) aufgenommen. Die 2. Auflage der Internationalen Kopfschmerzklassifikation, International Classification of Headache Disorders (ICHD-2), erschien im Januar 2004.Im Juli 2013 folgte die 3. Auflage (IHS-ICHD-3 Beta).
Es erfolgt eine Gliederung der Kopfschmerzen einerseits nach ihrer Ursache, andererseits nach ihrer Art, wobei die klinische Unterteilung nicht streng getrennt erfolgt.
Durch die vielen verschiedenen Formen von Kopfschmerzen ist auch die Therapie sehr vielfältig. In der Selbstmedikation stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung, man hat hier ein großes Angebot aus dem Bereich der pflanzlichen, homöopathischen wie auch chemischen Medikation.
Bei anfallsartigem Kopfschmerz, Cluster- Kopfschmerz, Kopfschmerz der länger als 3 Tage andauert, Kopfschmerz in Zusammenhang mit Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerz bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion, Kopfschmerz in Zusammenhang mit der Einnahme anderer Medikamente sowie bei Kindern unter 7 Jahren sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Blutblasen werden durch Hauttraumata, wie z.B. starke Quetschungen, hervorgerufen. Das Ergebnis ist eine rote, mit Flüssigkeit gefüllte Beule, die bei Berührung sehr schmerzhaft sein kann. Die meisten Blutblasen sind zwar harmlos und bilden sich irgendwann von selbst zurück, trotzdem ist es wichtig zu wissen, wie man sie behandelt, um die Beschwerden zu verringern und einer Infektion vorzubeugen. Es gibt eine Reihe an Schritten, die du selbst zu Hause durchführen kannst, um sicherzustellen, dass die Blase komplett abheilt.
Nimm Druck von der Blutblase. Beginne damit, dass du jeglichen Druck von der Blase nimmst und frische Luft herankommen lässt. Du solltest sicherstellen, dass nichts gegen die Blase reibt oder sie zusammendrückt. Sie der frischen Luft auszusetzen, lässt den natürlichen Heilprozess beginnen. Wenn sie nicht unter Druck steht, bleibt sie intakt und die Chance, dass sie aufreißt oder platzt und sich infiziert, ist viel geringer.
Setze die Blase der Luft aus. Die meisten Blasen heilen mit der Zeit von selbst, aber halte die Stelle sauber und trocken, damit der Heilungsprozess so schnell wie möglich abläuft. Sie der Luft auszusetzen unterstützt zusätzlich den Heilungsprozess und senkt zudem die Gefahr einer Infektion.
Fahre mit der Behandlung der Blutblase fort, bis die Stelle vollständig verheilt ist. Wenn die Blase außergewöhnlich groß ist, lasse dir einen Termin bei einem Arzt geben. Solche Blasen müssen mitunter drainiert (entleert) werden, am besten unter ärztlicher Aufsicht, damit es nicht zu einer Infektion kommt.
Der Begriff Schlafstörung (Syn. Agrypnie sowie Insomnie und Hyposomnie) bezeichnet unterschiedlich verursachte Beeinträchtigungen des Schlafes. Ursachen können äußere Faktoren wie nächtlicher Lärm, Verhaltensfaktoren wie z. B. eine problematische Schlafhygiene, oder auch organische Faktoren sein.
Die fehlende Erholsamkeit des Schlafes beeinträchtigt kurzfristig die Leistungsfähigkeit und kann mittel- oder langfristig auch zur Verschlechterung oder zum Neuauftreten von Krankheiten führen. Schlafstörungen kommt in jedem Fall dann ein Krankheitswert zu, wenn sie von den Betroffenen auch als krankhaft empfunden werden und Ursache körperlicher oder seelischer Beeinträchtigungen sind. Auch das gegenteilige Schlafverhalten, die Schlafsucht – Fachausdruck Hypersomnie –, kann die Folge sein. Diese wird jedoch in der deutschsprachigen Literatur mehrheitlich nicht unter dem Begriff Schlafstörung subsumiert.
Eine Sonderform der Schlafstörungen stellen die Parasomnien dar, bei denen es sich um ein untypisches Verhalten während des Schlafes (mit Störung desselben) handelt, wobei die Betroffenen jedoch nicht aufwachen. Völlige, einer Behandlung nicht zugängliche Schlaflosigkeit, wie sie bei der letalen familiären Insomnie auftritt, verläuft tödlich. Hierbei handelt es sich allerdings um eine extrem seltene Form einer Prionerkrankung (< 1/1 Million), die sich weniger durch die Schlafstörung selbst als durch ein generell vermindertes Vigilanz (= Wachheits-) Niveau am Tage sowie ausgeprägte Beeinträchtigungen der geistigen Fähigkeiten auch im Wachzustand auszeichnet, die weit über die Beschwerden im Rahmen der ansonsten sehr häufigen Ein- und Durchschlafstörungen hinausreicht. Im Gegensatz zur nichtorganischen Insomnie, die mit einer Unfähigkeit einhergeht, auch am Tag einzuschlafen, ist die letale familiäre Insomnie vor allem durch eine vermehrte dauerhafte Einschlafneigung/Schläfrigkeit/Somnolenz (im Gegensatz zu der bei den meisten Insomniepatienten vorhandenen Unfähigkeit am Tage einzuschlafen/einzudösen) gekennzeichnet. Krankhaft gesteigerte Schläfrigkeit am Tage (z. B. über die sog. Epworth-Schläfrigkeitsskala einschätzbar) hat in den meisten Fällen eine behandelbare organische Störung der Schlafqualität zur Ursache. Hierzu gehören vor allem schlafbezogene Atmungs- und Bewegungsstörungen.
Zur Unterscheidung der einzelnen Unterformen der Schlafstörungen bedarf es insbesondere einer sorgsamen Erhebung der Krankengeschichte und natürlich meist auch weiterführender Untersuchungen, beispielsweise im Schlaflabor. Die Behandlung orientiert sich im Wesentlichen an den Ursachen. Ist die Schlafstörung beispielsweise Folge einer inneren Erkrankung, so ist deren Therapie vorrangig, ist sie aber beispielsweise ausgelöst durch einen falschen Umgang mit dem Schlaf, so sind eine entsprechende Aufklärung des Patienten darüber und, sofern notwendig, auch eine entsprechende Verhaltenstherapie angezeigt.
Agrypnie bezeichnet traditionell die Schlaflosigkeit in der deutschsprachigen Literatur. Der Begriff wurde jedoch in den Vergangenheit mehr und mehr von dem in der angloamerikanischen Literatur gebräuchlicheren und synonym verwendeten Begriff Insomnie (auch Insomnia) verdrängt. Beide Begriffe beschreiben (und beschrieben auch in der Vergangenheit) nicht nur das Fehlen von Schlaf, sondern auch Störungen von Ein- und Durchschlafen, in deren Folge die Betroffenen morgens nicht ausgeschlafen haben. Hyposomnie steht ebenfalls für ein „Zu-wenig“ an Schlaf im Sinne einer Schlaflosigkeit oder „leichten Schlaflosigkeit“. Zusätzlich wird der Begriff Insomnie auch bei völligem Fehlen des Schlafes verwendet, so beispielsweise bei der tödlich verlaufenden fatalen familiären Insomnie.
Dyssomnie ist der Oberbegriff für ein gestörtes Schlafverhalten. Dazu gehören sowohl ein „Zuwenig“ als auch ein „Zuviel“ an Schlaf bezüglich Tiefe und Dauer. Der Begriff umfasst also die Schlafstörung und die Schlafsucht.
Hypersomnie bezeichnet die Schlaf- oder Bettsucht, bei der das Schlafbedürfnis der Betroffenen zeitlich gesehen deutlich länger ist als das von Normalpersonen. Das Schlafbedürfnis kann dabei auch tagsüber oder anfallsweise auftreten (Katalepsie).
Die idiopathische Insomnie ist auch als Insomnie in der Kindheit oder lebenslange Insomnie bekannt. Eine Ursache für diese Krankheitsform ist nicht bekannt.
Die Pseudo-, subjektive oder paradoxe Insomnie bezeichnet eine subjektiv erlebte Schlafstörung ohne objektivierbaren Befund. Als weitere Bezeichnung dafür finden sich in der Literatur Fehlwahrnehmung des Schlafzustandes oder der englische Begriff „sleep state misperception“.
Insomnien durch psychische Erkrankungen werden auch als psychiatrische oder bei Depressionen als depressive Insomnien bezeichnet.
Es existieren unterschiedliche Klassifikationen mit dem Ziel, Schlafstörungen schematisch abzubilden. Dieser Prozess ist im Fluss, die Einteilungen waren zum Teil recht kurzlebig oder werden nebeneinander eingesetzt. Ebenfalls ist die Verwendung der im Zusammenhang mit Schlafstörungen verwendeten Begriffe nicht einheitlich. Auch die entsprechende Leitlinie der AWMF wird derzeit überarbeitet.
Zur Einteilung der Schlafstörungen liegen beispielsweise folgende Klassifikationssysteme vor:
Nach ICD-10 werden Schlafstörungen je nach vermuteter Ursache (psychogen versus organisch) klassifiziert unter
Nichtorganische Dyssomnien sind primär psychogene Störungen der Dauer, Qualität oder des Zeitpunktes des Schlafs aufgrund emotionaler Ursachen, die in erheblichem Ausmaß (mindestens dreimal in der Woche über einen Zeitraum von mindestens einem Monat) vorliegen, einen deutlichen Leidensdruck verursachen und/oder sich störend auf die alltägliche Funktionsfähigkeit auswirken (Tagesmüdigkeit):
Nichtorganische Parasomnien sind abnorme Episoden, die während des Schlafs auftreten:
Als organisch bedingte Schlafstörungen werden Ein- und Durchschlafstörungen (G47.0), Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus’ (G47.2) und Schlafapnoe (G47.3) aufgeführt.
Das DSM-IV unterteilt – im Gegensatz zum ICD-10 – die Schlafstörungen nicht nach psychogener und organischer Ursache, sondern danach, ob die Schlafstörung primär vorhanden oder die Folge eines anderen Faktors sekundär ist, beispielsweise aufgrund einer anderen psychischen Erkrankung, eines medizinischen Krankheitsfaktors oder einer Substanzeinnahme.
Primäre Schlafstörungen werden dabei in Dyssomnien und Parasomnien unterteilt. Zu den Dyssomnien zählen die primäre Insomnie (Schlaflosigkeit), die atmungsgebundene Schlafstörung (sofern nicht durch eine andere Erkrankung oder eine Substanzeinnahme bedingt) und die Schlafstörung aufgrund einer Störung des circadianan Rhythmus. Zu den Parasomnien gehören die Schlafstörung mit Albträumen, der Pavor nocturnus und die Schlafstörung mit Schlafwandeln (Somnambulismus).
Des Weiteren wird unterteilt in Schlafstörungen, die im Zusammenhang mit einer anderen psychischen Störung auftreten: solchen, die aufgrund eines medizinischen Krankheitsgeschehens vorkommen, und solchen, die im Zusammenhang stehen mit der Einnahme einer psychotropen Substanz wie Alkohol, Amphetamin, Koffein, Kokain, Opiat oder von Medikamenten (substanzinduzierte Schlafstörung).
Nach der internationalen Klassifikation der Schlafstörungen (ICSD-2) von 2005 können Schlafstörungen in 8 Gruppen eingeteilt werden. Dazu gehören Insomnien (mit verschiedener Ursache), schlafbezogene Atmungsstörungen (z. B. Schlafapnoe), Zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen (wie bei Schichtarbeit oder Jetlag), Parasomnien (z. B. Schlafwandeln, Pavor nocturnus, Albträume), schlafbezogene Bewegungsstörungen (z. B. Restless-Legs-Syndrom, Bruxismus), isolierte Symptome, augenscheinlich normale Varianten, und ungeklärte Probleme (z. B. Schnarchen, Sprechen im Schlaf) und andere Schlafstörungen (z. B. umweltbedingte Schlafstörung, Lärm). Als achte Gruppe führt die ICSD-2 auch die Schlafsucht (Hypersomnie) zentralen Ursprungs auf, nicht bedingt durch circadiane Rhythmusstörungen, schlafbezogene Atmungsstörungen oder andere Ursachen einer Störung des Schlafverhaltens.
Leitsymptom der Schlafstörung ist die fehlende Erholsamkeit des Schlafes. Unter diesem Begriff werden verzögertes Einschlafen, gestörtes Durchschlafen und zu frühes Erwachen subsumiert. Bei einem unerquicklichen Schlaf kann auch tagsüber eine mehr oder minder intensive Schläfrigkeit auftreten, in deren Rahmen Wachheit und die Fähigkeit zu ausdauernder Aufmerksamkeit (Vigilanz) herabgesetzt sind. Zusätzlich können die Betroffenen auch tagsüber einem nicht immer gleich stark ausgeprägten Drang ausgesetzt sein einzuschlafen. Als weitere typische Symptome gelten Reizbarkeit, Ruhelosigkeit, Angst und andere allgemein mit Müdigkeit zusammenhängende Symptome vom Leistungsknick bis hin zu Wesensänderung. In schweren Fällen kommt es insbesondere durch diese Symptome auch zu Beeinträchtigungen der sozialen und beruflichen Situation der Patienten.
Die Erscheinungen müssen mindestens einen Monat lang an drei Tagen einer Woche auftreten, um ihnen einen Krankheitswert zumessen zu können. Ist der Schlaf dabei nicht erholsam, kommt es tagsüber zu Beeinträchtigungen von Leistungsfähigkeit und Befindlichkeit und sie werden als schwer bezeichnet. Konkret sollte ein gesunder Mensch mindestens 30 Minuten nach dem Bettgang einschlafen, nicht früher als 30 Minuten nach dem Einschlafen wach sein (bei älteren Personen bis zu 2 Std.) und nicht vor 5:00 Uhr morgens aufwachen (ohne wieder einschlafen zu können).
Sehr ähnlich zeigen sich klinisch die idiopathische, die gelernte und manchmal auch die Pseudo-Insomnie, weshalb beide oft nur schwer zu unterscheiden sind.
Typisch für Atemstörungen während des Schlafes (Schlafapnoe-Syndrom) sind zusätzlich nächtliche Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Fettleibigkeit, lautes und unregelmäßiges Schnarchen mit Atempausen, unruhiger Schlaf sowie Beeinträchtigungen von Libido und Potenz.
Bei der Pseudo-Insomnie korrelieren die klinischen Befunde wie etwa die Leistungsminderung nicht mit der vom Patienten erlebten Störung des Schlafes. Die Betroffenen leiden jedoch vermehrt unter Angst, insbesondere um die eigene Gesundheit und Depressionen. Zudem haben sie ein erhöhtes Risiko für den Missbrauch von Arzneimitteln oder anderen Substanzen.
Das fast nur bei Männern auftretende Schenk-Syndrom birgt ein erhebliches Gefahrenpotenzial. Wird beispielsweise der Bettpartner für einen Angreifer gehalten, so kann dieser dabei verletzt werden und es kommt dabei statistisch gesehen in etwa zwei Drittel der Fälle zu Fremd-, in etwa einem Drittel der Fälle zu Selbstgefährdung – in 7 % treten sogar Knochenbrüche auf.
Störungen des Tiefschlafes (sie werden anhand eines Mangels an Delta-Wellen im Elektroenzephalogramm erkannt) gelten insbesondere bei älteren Männern als Ursache eines Bluthochdruckes.
Schlafmangel gilt zudem bei Erwachsenen und Kindern als Risikofaktor für die Entstehung von Übergewicht (siehe hierzu: Adipositas#Schlafgewohnheiten).
Die Erwartung der meisten Menschen an einen guten, erholsamen Schlaf ist einfach: Sie möchten schnell einschlafen, gut durchschlafen und morgens „voller Elan“ aufwachen. Mehr oder minder ausgeprägte Störungen des Schlafes sind ein häufiges, vom Patienten subjektiv wahrgenommenes und beurteiltes Phänomen. Schon wer nicht jeden Morgen gut erholt aufwacht, kann das in manchen Fällen als Schlafstörung empfinden. Die Häufigkeit des Auftretens in der Bevölkerung ist letztlich davon abhängig, wie man Schlafstörung definiert. Sie reicht von knapp 4 % bis zu etwa 35 %. Die Frage, ab welchem Zeitpunkt ein gestörter Schlaf aus medizinischer Sicht als krankhafte Schlafstörung zu bezeichnen ist, kann daher nicht allgemeingültig beantwortet werden. In der Praxis ist jedoch anzunehmen, dass etwa 20 bis 30 % aller Menschen in den westlichen Industrieländern mehr oder weniger ausgeprägte Schlafstörungen haben. Bei etwa 15 % bestehen dabei auch tagsüber Müdigkeit und eine allgemeine Einschränkung der Leistungsfähigkeit, sodass hier eine Behandlung angezeigt ist.Nennenswerte Schlafstörungen allein durch schlechte Schlafgewohnheiten weisen etwa 2 % aller Heranwachsenden und jungen Erwachsenen auf. Objektivierbare Störungen der Schlaf-Wach-Rhythmus sind selten, ein zu später Zeitpunkt für das Einschlafen, das sogenannte verzögerte Schlafphasensyndrom, findet sich bei etwa 0,1 % der Bevölkerung, ein zu früher (vorverlagertes Schlafphasensyndrom) bei etwa 1 %.
Typischerweise wachen ältere Menschen mehrmals in der Nacht auf und haben insgesamt einen leichteren Schlaf (geringere Weckschwelle). Diese Veränderungen alleine werden allerdings von der überwiegenden Mehrheit der Betroffenen nicht als krankhaft empfunden. Als wesentliche Einflussfaktoren gelten gleichzeitig bestehende Beeinträchtigungen der Gesundheit sowie die Einflüsse von Umwelt und sozialer Situation. Auffälligkeiten während des Schlafens (Parasomnien) treten gehäuft im Kindesalter auf. Eine charakteristischerweise erst nach dem 60. Lebensjahr (knapp 90 %) auftretende Parasomnie ist bei Männern (knapp 90 %) das relativ seltene (0,5 % der Bevölkerung) Schenk-Syndrom. 100 % aller Menschen durchleben irgendwann einen Albtraum, etwa 5 % aller Erwachsenen entwickeln aufgrund von Albträumen einen erheblichen Leidensdruck. Etwa 1 bis 4 % leiden an Schlafwandeln, Schlafstörungen durch nächtliches Essen oder Trinken oder Nachtangst.Etwa jede dritte Schlafstörung, bezogen auf die Gesamtbevölkerung geschätzte 3 %, ist durch eine Erkrankung aus dem psychiatrischen Formenkreis bedingt, beispielsweise durch eine Depression.
Die akute, durch Stress kurzfristig ausgelöste Schlafstörung betrifft jährlich geschätzt knapp 20 % aller Personen und kann in allen Altersschichten auftreten, bevorzugt jedoch bei älteren Personen und bei Frauen. Die psychophysiologische (erlernte) Schlafstörung betrifft etwa 1–2 % der Bevölkerung. Recht selten (etwa 5 % aller Schlafgestörten) ist auch die sogenannte Pseudo-Insomnie, bei der die Betroffenen nur das Gefühl haben, schlecht zu schlafen, dies jedoch nicht objektivierbar ist.
Die idiopathische oder auch lebenslange Insomnie ohne bekannte Ursache betrifft weniger als 1 % aller Kinder und jungen Erwachsenen.Die angeborene tödliche familiäre Schlaflosigkeit tritt bei weniger als einer von 1 Million Personen auf.
Grundsätzlich kann es bei Kindern im Wesentlichen zu den gleichen Arten von Schlafstörungen kommen wie bei Erwachsenen. Allerdings machen in dieser Altersgruppe die Parasomnien einen größeren Anteil aus. Dazu zählt auch die Frühgeborenenapnoe, ein Krankheitsbild, das auf die Unreife des Atemzentrums im Hirnstamm zurückgeführt wird. Obwohl es vornehmlich untergewichtige Frühgeborene betrifft (Auftreten bei etwa 85 % aller unter 1000 g), spielt es auch im Alltag eine Rolle. So ist anzunehmen, dass etwa 2 % aller zeitgerecht und gesund geborenen Kinder in den ersten sechs Lebensmonaten mindestens einmal eine Episode von mindestens 30 Sekunden langem Atemstillstand und mindestens 20 Sekunden langem Abfall der Herzfrequenz auf unter 60 Schläge pro Minute durchleben. Weitere für das Kindesalter typische Parasomnien sind das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom und das primäre alveoläre Hypoventilationssyndrom. Ein weiteres, nur bei Kindern auftretendes Phänomen ist der gutartige Schlafmyoklonus.
Eine herausragende Stellung nimmt aufgrund seines häufigen Auftretens bei Kindern das ebenfalls zur Gruppe der Parasomnien zählende Schlaf- oder Nachtwandeln ein. Fast ein Drittel aller Kinder zwischen 4 und 6 Jahren und etwa 17 % aller Kinder bis zur Pubertät sind davon betroffen. Das Kind kann sich dabei aufsetzen, umherschauen, sprechen, rufen oder schreiben und sogar in manchen Fällen auch aus dem Bett hüpfen und herumlaufen. Da es dabei natürlich noch tief schläft, kann es nur schwer geweckt werden, reagiert danach ungeordnet aggressiv und erinnert sich nicht mehr an den Vorfall. Viele Kinder (über 17 %) sind vor dem 11. Lebensjahr von dem auch als Schlaf- oder Nachtterror bekannten Pavor nocturnus betroffen. Diese meist nur wenige Minuten dauernde Störung ist nicht in allen Fällen streng vom Schlafwandeln abzugrenzen und imponiert durch ein typischerweise mit einem Schrei beginnenden teilweisen Erwachen aus dem Tiefschlaf heraus. Auch dabei kann es sein, dass die Kinder aus dem Bett springen. Charakteristisch für den Nachtterror ist eine intensive, vom Kind durchlebte Angst, die von einer Aktivierung des autonomen Nervensystems mit beschleunigtem Herzschlag und ebensolcher Atmung sowie Rötung der Haut begleitet ist. Bei beiden Formen der Schlafstörung gelten Faktoren wie Schlafmangel, Stress und Fieber als Auslöser. Beide treten familiär gehäuft auf und verlieren sich meist im Erwachsenenalter.
Auch bei der verhaltensabhängigen Insomnie in der Kindheit (im Fachjargon: Protodyssomnie) stellen Ein- und Durchschlafstörungen die Leitsymptome dar. Dabei sind zwei Hauptgruppen zu unterschieden. Der sleep onset association type (übersetzt etwa der „Organisiertes-Einschlafen-Typ“) braucht beispielsweise gewisse Objekte und Rituale, um Schlaf zu finden. Beim limit-setting type (übersetzt etwa der „Typ, dem man erzieherische Grenzen setzen muss“) führt eine übertrieben großzügige Erziehung zu einer Verweigerungshaltung des Kindes, die letztlich ebenfalls in Schlafstörungen gipfelt.In der Fach- und Ratgeberliteratur dominieren hinsichtlich der verhaltensabhängigen Insomnien heute zwei Lehren: Manche forschungsorientierten Autoren, darunter z. B. Richard Ferber, führen die Insomnie vieler Kinder auf deren erziehungsbedingtes Unvermögen zurück, sich selbst zu beruhigen, und empfehlen den Eltern solcher Kinder, die Fähigkeit, aus eigener Kraft in den Schlaf zu finden, sanft, aber konsequent zu trainieren, damit das Kind vom oft exzessiven elterlichen Mikromanagement der Kindesmüdigkeit unabhängig werden kann. Andere dagegen, besonders Anhänger des Attachment Parenting wie William Sears, halten Insomnien für angstbedingt und empfehlen Co-Sleeping.
(→ Hauptartikel Schlaftraining, Emotionale Störungen des Kindesalters, Exzessives Schreien im Säuglingsalter, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung und Störung des Sozialverhaltens)
Die klinischen Symptome durch Schlafstörungen sind bei Kindern sehr ähnlich denen der Erwachsenen. Hinzu kommt jedoch, dass dabei nicht nur das Kind, sondern auch die Eltern erheblich leiden. So können negative, aggressiv besetzte Emotionen dem Kind gegenüber entstehen, oder es kann sogar die elterliche Partnerschaft bedroht sein.
Unterschiedliche, zu einer Schlafstörung führende Ursachen bewirken, dass der Schlaf eben nicht erholsam ist. Verantwortlich dafür sind Veränderungen von Dauer oder Ablauf desselben. Konkrete Messgrößen, ab wann ein Schlaf nicht mehr erholsam ist, existieren nicht. Bezüglich der Schlafdauer formuliert die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin in der AWMF-Leitlinie: „Es gibt keine verbindliche zeitliche Norm für die Menge an Schlaf, die erforderlich ist, eine Erholsamkeit zu gewährleisten. Die meisten Menschen kennen aus eigener Erfahrung die Schlafmenge“. Ebenso wenig gibt es konkrete, allgemeingültige Normierungen für den Ablauf des Schlafes, also beispielsweise wann, wie häufig und wie lange die einzelnen Schlafphasen vorhanden sein müssen, damit ein Nachtschlaf erquicklich ist.
Schlafstörungen, für die keine Ursache gefunden werden kann, werden auch als primär oder idiopathisch bezeichnet, solche, bei denen nachvollziehbare Gründe erkannt werden können, weshalb der Schlaf in Dauer und Ablauf gestört wird, als sekundär. Eine Sonderform ist die Parasomnie.
Ergänzend können auch noch extrinsische und intrinsische Störungen unterschieden werden. Zu ersteren zählen alle Ursachen, die außerhalb des Körpers des Patienten ihren Ursprung haben wie Alkohol, Schlafmangel oder Umwelteinflüsse. Möglicherweise zählt ebenfalls die Strahlung von Mobiltelefonen dazu. Auch Beeinträchtigungen des circadianen Schlafrhythmus wie Jetlag (Zeitzonenwechsel) und das Schlafphasensyndrom (vorverlagert oder verzögert) zählen meist dazu. Als intrinsisch werden beispielsweise die primäre Insomnie, das Schlaf-Apnoe-Syndrom und das Restless-Legs-Syndrom bezeichnet.
Eine weitere Besonderheit ist die Pseudo-Insomnie. Bei dieser Fehlwahrnehmung des Schlafzustandes verläuft der Nachtschlaf im Schlaflabor völlig regelmäßig und normal, die Betroffenen haben aber beim Erwachen das Gefühl, nicht oder nur schlecht geschlafen zu haben.
→ zu den „Hypothesen zur Funktion des Schlafs“ siehe auch den gleichnamigen Abschnitt im Hauptartikel Schlaf
Entscheidend ist letztlich die Frage, was an dem einen Schlaf erholsam ist und was den anderen davon abhält, es zu sein. Um erquickend zu sein, muss er jedenfalls ausreichend lang sein und einen möglichst ungestörten Ablauf aufweisen. Insbesondere auch die Tiefschlafphasen müssen in ausreichendem Maße vorhanden sein. Bei depressiven Patienten beispielsweise sind sie deutlich reduziert. Die Betroffenen wachen nachts öfter auf als gesunde Personen, der REM-Schlaf tritt nicht nur vermehrt und verfrüht auf, sondern ist auch von besonders intensiven Augenbewegungen begleitet. 90 % aller Depressiven haben keinen erholsamen Schlaf.Die tödliche familiäre Schlaflosigkeit ist darüber hinaus charakterisiert durch einen zunehmenden Verlust an K-Komplexen und Delta-Wellen. Auch der REM-Schlaf kann bei ihr verändert sein.
Bei der gelernten Insomnie konnten ein gestörter Ablauf des Schlafes (verzögertes Einschlafen, mehr leichter Schlaf und weniger Tiefschlaf), eine vermehrte Ausschüttung von Cortisol und Interleukin-6, die Veränderung anatomischer Strukturen im Gehirn sowie tagsüber eine normale oder erhöhte Einschlafneigung gefunden werden.
Die idiopathische Insomnie imponiert – in manchen Fällen schon im Kindesalter – mit einer verlängerten Zeitspanne bis zum Einschlafen, vermehrtem Wachliegen nachts und folglich mit einer Verkürzung der gesamten Schlafzeit. Ergänzend sind die Tiefschlafphasen (Stadien III und IV) im Vergleich zum leichten Schlaf (Stadien I und II) deutlich vermindert.
Das in aller Regel nur im fortgeschrittenen Erwachsenenalter auftretende Schenk-Syndrom ist charakterisiert durch ein intensives Ausleben von Trauminhalten über Angriffe, Verteidigung und Flucht. Dabei wird im Schlaflabor ein erhöhter Tonus des Kinnmuskels, nicht selten von Arm- oder Beinbewegungen begleitet, gefunden. Albträume führen typischerweise zu unmittelbarem Erwachen, begleitet von vegetativen Symptomen wie raschem Herzschlag, beschleunigter Atmung und übermäßiger Schweißproduktion. Beide Auffälligkeiten finden sich vornehmlich in der zweiten Nachthälfte. Auch bei der Schlafstörung durch nächtliches Essen oder Trinken kommt es vermehrt zum Aufwachen aus dem NREM-Schlaf. Zu Einschlaf- oder Durchschlafstörungen kommt es auch bei nächtlichem Sodbrennen im Rahmen einer Refluxkrankheit. Auch beim Restless-Legs-Syndrom stören die dauernden unwillkürlichen Bewegungen die Architektur des Schlafes empfindlich.
Bei der zentralen Schlafapnoe bei Cheyne-Stokes-Atmung, einer Unterform des Schlafapnoe-Syndroms, tritt die Atemstörung besonders bei leichtem Schlaf (Stadien I und II) auf, ist jedoch in den Tiefschlafphasen (Stadien III und IV) und im REM-Schlaf deutlich vermindert oder fehlt völlig. Durch eine dabei auftretende Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff führt sie gehäuft zum Erwachen. Der Schlaf wird fragmentiert, wobei auch die Tiefschlafphasen seltener werden und der Schlaf seine Erholsamkeit verliert. Bei einer weiteren Unterform, der zentralen Schlafapnoe bei höhenbedingter periodischer Atmung (tritt oberhalb 4000 m auf) findet sich ebenfalls eine Reduzierung des Tiefschlafes zugunsten des leichten Schlafes. Gleichartige Ergebnisse finden sich auch bei anderen Krankheitsbildern aus dem Formenkreis der Schlafapnoe.
Im Falle von Zeitverschiebungen, wie sie bei Schichtarbeit oder Flugreisen auftreten, beeinflussen der Hell-Dunkel-Rhythmus der Tageszeiten, der circadiane Rhythmus zahlreicher Körperfunktionen und die dem Menschen als tagaktives Wesen angeborenen „Uhrgene“ den Ablauf des Schlafes (→ Hauptartikel Jetlag). Auch hierbei nimmt der Tiefschlaf an Zeitdauer und Ausprägung ab. Für die ähnlich, aber chronisch verlaufenden Änderungen der Einschlafzeiten werden Veranlagung, langfristige Störungen des Hell-Dunkel-Rhythmus’, mangelhafte Schlafhygiene und die Kompensation ungenügender Schlafmengen an vorangegangenen Tagen diskutiert.
Im Gegensatz zu den anderen Formen von Schlafstörungen fehlen bei der Pseudo-Insomnie objektivierbare Befunde im Schlaflabor. Die Betroffenen nehmen dennoch ihren Schlaf als nicht erholsam wahr.
Die primäre Insomnie ist dadurch definiert, dass eben keine konkreten Ursachen gefunden werden.
Ursächlich für die sekundäre, also erworbene Insomnie sind beispielsweise Krankheiten oder Substanzen, die einen entsprechend negativen Einfluss auf die Schlafphasen haben. Recht einfach nachvollziehbar ist das bei Erkrankungen wie der gutartigen Vergrößerung der Vorsteherdrüse oder der Herzinsuffizienz, die zu häufigem nächtlichen Wasserlassen führen können. Dadurch wird der Nachtschlaf mehrfach unterbrochen und verliert an Erholsamkeit.
Ähnlich leicht nachvollziehbar ist das auch bei kurzfristigen Veränderungen der inneren Uhr und damit des Schlaf-Wach-Rhythmus (→ Hauptartikel Jetlag), wobei – umgangssprachlich ausgedrückt – der Nachtschlaf zum Mittagsschlaf wird und damit einen anderen Ablauf aufweist (beispielsweise weniger Tiefschlafphasen). Analoge Veränderungen zeigen sich auch bei der Schichtarbeit, wenn die eigentliche Schlafenszeit zur Arbeitszeit wird. Seltener, aber ähnlich ist es bei Personen, die einen normalen Schlaf haben, deren innere Uhr aber aus ungeklärten Gründen langfristig nach- oder vorgeht (chronische Schlaf-Wach-Rhythmus-Störung), die also beispielsweise erst zwischen ein und sechs Uhr morgens einschlafen können und dann bis zum Mittag schlafen müssten, um eine für die Erholung ausreichende Schlafmenge zu erreichen. Bevorzugt bei Blinden, bei denen durch das fehlende Sehvermögen auch der Wechsel von Hell und Dunkel als Taktgeber der inneren Uhr fehlt. Aber auch bei normal sehenden Personen kann eine Verschiebung der Einschlafzeitpunkte von ein bis zwei Stunden täglich nach hinten vorkommen (frei laufender Rhythmus). Jede der drei Formen chronischer Schlaf-Wach-Rhythmus-Störungen kann in gleicher Weise durch Erkrankungen wie beispielsweise Fibromyalgie, Demenz, Persönlichkeits- und Zwangsstörungen oder durch die Einnahme von Medikamenten wie Haloperidol und Fluvoxamin oder von Drogen verursacht sein.
Depressionen sind bei der weit überwiegenden Mehrzahl der Patienten mit Schlafstörungen verbunden. Als ursächlich werden dafür ein relatives Überwiegen des cholinergen Systems und eine mangelhafte Funktion des REM-Schlafes angesehen.
Stress kann den Nachtschlaf empfindlich beeinträchtigen. Der Stress kann bedingt sein durch Störungen im sozialen Umfeld oder im Beruf (hierzu zählen längerfristige Faktoren, aber auch kurzzeitige wie etwa Bereitschafts- oder Notarztdienstzeiten), aber auch durch Umzug, Veränderungen in der Umgebung beim Schlafen oder Auftreten von schweren körperlichen Erkrankungen sowie im weiteren Sinne auch nach vorausgegangener übermäßiger körperlicher Belastung (→ Hauptartikel Übertraining). Aufgrund des Stressors grübeln diese Patienten oft tagsüber und werden durch Angst, Traurigkeit und Niedergeschlagenheit beeinträchtigt. Die Beschwerden enden dabei in aller Regel dann, wenn die Umstände für die jeweilige Person keine oder nur noch geringe Bedeutung haben, weshalb diese Form auch als anpassungsbedingte, transiente, passagere oder akute Insomnie bezeichnet wird. Diese stressbedingte Form gilt als häufige Ursache für die als gelernte, chronische, konditionierte, primäre oder psychopathologische bezeichnete Insomnie, bei der die Betroffenen Assoziationen, die den Schlaf beeinträchtigen oder zum Erwachen führen, so stark verinnerlichen, also „lernen“, dass ein erholsamer Schlaf nicht mehr möglich ist. Als einfaches Beispiel sei hier ein Krankenhaus- oder Notarzt genannt, der über Jahrzehnte durch wochenlange Rufbereitschaftsdienste verinnerlicht hat, bei Alarmierung plötzlich und unvermittelt optimal und fehlerfrei zu „funktionieren“ und der so auch außerhalb seiner Dienstzeiten keinen erholsamen Schlaf findet. Langfristig führt auch diese gelernte Insomnie zu Reizbarkeit, Beeinträchtigungen von Stimmung, Leistung, Konzentration, Motivation und Aufmerksamkeit. Typischerweise halten diese Patienten auch tagsüber kein Nickerchen.
Eine „starke“ oder „sehr starke“ Hervorrufung von Schlafstörungen beschreibt die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin in der entsprechenden AWMF-Leitlinie für Substanzen wie Alkohol, Koffein, Kokain, Amphetamine (darunter auch Ecstasy, Crystal) und Methylphenidat.
Weitere Ursachen sind insbesondere internistische, neurologische und psychiatrische Krankheitsbilder wie Krampfadernleiden, Schilddrüsenüberfunktion, Refluxkrankheit, Schmerzsyndrome, Psychosen, Epilepsie, Demenz und Parkinson-Krankheit, die den Schlaf beeinträchtigen können.
Die tödliche familiäre Schlaflosigkeit ist genetisch bedingt.
Hierbei handelt es sich um während des Schlafes auftretende Phänomene. Dazu gehören beispielsweise Albträume, Bettnässen, Schlafwandeln, Schlaftrunkenheit, Schlafparalyse, unkontrollierte Bewegungen im Schlaf wie das Restless-Legs-Syndrom oder die paroxysmale Dystonie, Zähneknirschen im Schlaf und auch die Nachtangst. Diese Auffälligkeiten beeinflussen die Erholsamkeit des Schlafes zwar nicht per se, unerquicklicher Schlaf ist jedoch häufig dennoch damit einhergehend. Die Symptome können entweder während oder außerhalb des REM-Schlafes und auch davon unabhängig auftreten. Schlafwandeln, Nachtangst und Schlaftrunkenheit zählen als sogenannte Aufwachstörungen zur Gruppe der Parasomnien, genauso wie Störungen des Überganges vom Schlaf- zum Wachzustand wie das Sprechen im Schlaf, Wadenkrämpfe und Einschlafzuckungen oder rhythmische Bewegungen im Schlaf.Als Auslöser für das Schlafwandeln gelten äußere Faktoren wie laute Geräusche, genauso wie beispielsweise Fieber, Schmerz und verschiedene Medikamente und Alkohol. Auch eine erblich bedingte Veränderung an Chromosom 20 (Genort 20q12-q13.12) konnte identifiziert werden. Als Ursache für Albträume gelten nicht nur Faktoren wie Neurotizismus, posttraumatische Belastungsstörung und Stress, sondern auch derzeit noch nicht näher bekannte Veränderungen des Erbgutes. Ähnlich wie beim Schlafwandeln kommt es auch bei den Schlafstörungen durch nächtliches Essen oder Trinken, wie sie immer wieder bei Entzug oder strengem Fasten vorkommen, dazu, dass die Betroffenen ungenügend schlafen.
Die Art eines auftretenden Symptoms beeinträchtigt den Schlaf nicht in allen Fällen auf die gleiche Weise. So kann beispielsweise der Schlaf aufgrund eines Albtraumes als nicht erholsam empfunden werden, weil die betroffene Person aus einem emotional negativ erlebten Traum erwachte, Angst vor dem erneuten Auftreten eines derartigen Ereignisses hat oder auch eine Störung der Atmung während des Traumes aufgetreten ist.
Beim Schenk-Syndrom ist etwa die Hälfte der Fälle ohne erkennbare Ursache und die andere Hälfte durch sogenannte Synucleinopathien bedingt.
Kommt es durch eine Veränderung des Spannungszustandes der Muskulatur an den oberen Luftwegen oder durch eine Störung der zentralen Atemregulation zu Beeinträchtigungen (Hypopnoen) oder einem mehr oder weniger langen Atemstillstand während des Schlafes, so führt das dazu, dass der Körper zeitweise mit zu wenig Sauerstoff versorgt wird. Nicht selten finden sich dabei im Blut auch vermehrt Kohlendioxid oder ein verminderter pH-Wert. Treten diese Beeinträchtigungen zu häufig auf, kommt es dabei auch zu Veränderungen des Ablaufes der Schlafphasen und der Schlaf verliert seine Erholsamkeit. Dies wird als Schlafapnoe-Syndrom bezeichnet. Die gleichen Veränderungen können auch im Rahmen einer Grunderkrankung (beispielsweise Herzinsuffizienz) auftreten und zählen dann zu den „sekundären Schlafstörungen“ (→ Hauptartikel Schlafapnoe-Syndrom).
Wenn Patienten ärztlichen Rat suchen und dabei über unerquicklichen Schlaf, Störungen beim Ein- oder Durchschlafen, frühes Erwachen oder Schläfrigkeit tagsüber berichten, durch die sie sich erheblich beeinträchtigt fühlen, dann kommen neben einer schlafbezogenen Erkrankung dafür eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Gründe in Betracht.
Dazu können falsche Erwartungen an den Schlaf ebenso gehören wie Verhaltensweisen und Lebensumstände, die den Schlaf nicht mehr erholsam sein lassen. In solchen Fällen kann die Aufklärung über richtiges Verhalten im Sinne der Regeln der Schlafhygiene hilfreich sein. Es ist auch abzuklären, ob die Einnahme von Medikamenten oder anderer, den Schlaf beeinträchtigender Substanzen ursächlich ist. In solchen Fällen kann die Umstellung auf andere Medikamente sinnvoll sein. Bei bekanntermaßen suchtauslösenden Stoffen kann dazu eine Entwöhnung notwendig werden. Finden sich Hinweise auf eine sekundäre Schlafstörung, deren Auslöser eine andere bestehende Erkrankung ist, muss die ursächliche Erkrankung entsprechend behandelt werden.
Sind bis zu diesem Zeitpunkt keine Ursachen für die Beschwerden erkennbar, so darf eine primäre, behandlungspflichtige Schlafstörung vermutet werden und ein entsprechendes spezifisches Vorgehen bezüglich Diagnostik, Beratung und Behandlung ist angezeigt.
Auch am Anfang der Untersuchung in der Schlafmedizin steht die diesbezügliche Erhebung der Krankengeschichte des Patienten. Daraus ergeben sich für den Schlafmediziner Anhaltspunkte für in Betracht kommende Erkrankungen. Weitere Klarheit ergibt die Auswertung eines oder mehrerer spezieller, von den Patienten auszufüllender Fragebögen. In manchen Fällen kommt ein Schlaftagebuch zum Einsatz, das über einen Zeitraum von zwei Wochen durch den Patienten zu führen ist.
Es besteht noch Forschungsbedarf hinsichtlich der Erhebung der schlafbezogenen Krankengeschichte und der eingesetzten Fragenkataloge, um allgemein anerkannte Standards zu schaffen.
Zu Vorbeugung und Behandlung sind einige Sachverhalte von grundsätzlicher Bedeutung. Da ist einmal die richtige Schlafmenge zu nennen, also die Dauer der Ruhezeit, die eine Person für einen erholsamen Schlaf benötigt. Sie liegt in den Industriestaaten durchschnittlich bei 7 Stunden, kann aber individuell davon abweichen. Daher sollte jeder Patient sie für sich selbst in Erfahrung bringen. Weiterer wichtiger Aspekt ist die richtige Verhaltens- und Umgangsweise mit dem Schlaf, die sogenannte Schlafhygiene. Dazu zählt auch der richtige und zeitgerechte Umgang mit dem Tag-Nacht-Rhythmus.
Ursächliche Erkrankungen sind fachgerecht zu behandeln. Beim Schlaf-Apnoe-Syndrom kann auch der Einsatz einer Überdruckbeatmung notwendig sein. Verschiedene Substanzen wie Arzneimittel und Drogen, aber auch Genussmittel wie Alkoholika, Tabakerzeugnisse oder Kaffee können die Regulation von Schlafen und Wachen empfindlich stören. So führt beispielsweise das Epilepsiemittel Lamotrigin häufiger zu Schlafstörungen als andere Medikamente wie Pregabalin oder Levetiracetam für das gleiche Krankheitsbild. Hier sind eine entsprechende Anpassung der Lebensgewohnheiten oder der notwendigen Medikamentengabe erfolgversprechend.
Zur Behandlung von Schlafstörungen kommen in Deutschland bei etwa 5 % aller Männer und 12 % aller Frauen Schlafmittel zum Einsatz. Dafür zugelassen sind in erster Linie Substanzen aus der Gruppe der Benzodiazepine, (nichtbenzodiazepin-) Hypnotika wie die Z-Medikamente und Chloralhydrat, Opipramol, Antihistaminika sowie pflanzliche Medikamente, die meist Baldrian enthalten. Auch werden in einigen Fällen Antidepressiva, bei denen als zusätzliche Wirkung Schläfrigkeit bekannt ist, oder schwach wirksame Antipsychotika eingesetzt. Empfohlen wird dabei, insbesondere um die Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten und eine Abhängigkeit zu verhindern, die sogenannte Intervalltherapie: Dabei darf der Patient das Medikament an nur 2 oder 3 Tagen pro Woche einnehmen. Insbesondere die Dauereinnahme ist bislang nur ungenügend untersucht. Zudem verstärken in manchen Fällen diese Substanzen langfristig die Schlafstörungen. Insbesondere bei chronischen Schlafstörungen ohne erkennbare organische Ursache sollte daher besonderer Wert auf die Abwägung von Nutzen und Risiko gelegt und auch andere Maßnahmen wie die Optimierung der Schlafhygiene beispielsweise mittels kognitiver Verhaltenstherapie ausgeschöpft werden. Für Patienten über 55 Jahre mit Schlafstörungen ohne bekannte Ursache steht Melatonin, das bei Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus eine gewisse Wirkung zu haben scheint, zur Verfügung. Die derzeitige Studienlage gibt Hinweise darauf, dass auch Baldrian eine gewisse schlaffördernde Wirkung besitzt. Für den Einsatz von Chloralhydrat, Opipramol und Antihistaminika gibt es keinen hochwertigen wissenschaftlichen Nachweis und somit auch keine evidenzbasierte Empfehlung.
Harninkontinenz (lat.: Incontinentia urinae) bezeichnet den Verlust oder das Nichterlernen der Fähigkeit, Urin verlustfrei in der Harnblase zu speichern und selbst Ort und Zeitpunkt der Entleerung zu bestimmen. Laut Definition der Fachgesellschaften liegt eine Inkontinenz offiziell bereits ab einem Tropfen Urinverlust vor.
Kennzeichnend ist ein so plötzlicher starker Harndrang, dass die Toilette nicht mehr erreicht werden kann. Grund sind Kontraktionen der Blasenleerungs-Muskulatur, häufig verursacht durch lokale entzündliche Prozesse (z. B. Blasenentzündungen), Übergewicht, Diabetes mellitus oder durch Schäden der diese Muskeln steuernden Nerven, wie zum Beispiel bei der Alzheimer-Krankheit, Multiplen Sklerose, Parkinson-Krankheit oder nach einem Schlaganfall.
Bei einer Belastungsinkontinenz löst der erhöhte Bauchinnendruck durch Belastung, Pressen aus den verschiedensten Gründen (Heben, Tragen, Treppensteigen, Lachen, Husten, Niesen, Entweichen von Darmgasen) den mehr oder weniger ausgeprägten unfreiwilligen Harnabgang aus.
Es werden drei Schweregrade nach Stamey unterschieden:
Bei Frauen ist die Belastungsinkontinenz oft Folge mehrfacher Geburten, die zu einer Überdehnung und Erschlaffung von Haltebändern und des Beckenbodens führen. Daraus resultiert eine Senkung (Descensus) der Organe des kleinen Beckens. Dann wirkt ein erhöhter Bauchinnendruck zwar noch in voller Stärke auf die Harnblase, kann aber gleichzeitig die Harnröhre nicht mehr erreichen und deren Verschlussdruck nicht mehr unterstützen. Beim Mann dagegen ist diese Form der Inkontinenz meist Folge einer traumatischen Schädigung des äußeren Blasenschließmuskels durch Operationen (z. B. radikale Prostatektomie) oder Unfälle.
Therapeutisch stehen bei der weiblichen Stressinkontinenz in leichten Fällen konservative Behandlungsmöglichkeiten im Vordergrund. Dazu eignet sich zum Beispiel das Antidepressivum Duloxetin. In schwereren Fällen stehen eine Reihe von operativen Methoden zur Verfügung. 1912 führte Howard Atwood Kelly hierzu eine quere Raffung des Harnblasenhalses durch. Heute wird in erster Linie ein minimal-invasiver Eingriff, die TVT-Operation (Tension-free vaginal tape = spannungsfreies vaginales Band) durchgeführt. Dabei wurden in einer 6-Jahresverlaufsstudie Erfolgsraten von rund 74 Prozent beobachtet. Bei 1,6 % der Frauen musste das Band nach dem Eingriff aufgrund von Komplikationen wieder entfernt werden. Bei rund 5 % der Frauen verblieb trotz der Operation eine Miktionsstörung. Eine niederländische Studie verglich die TVT-Operation mit der Physiotherapie (mit Beckenbodentraining), der konservativen Behandlungsvariante. Die TVT-Operation ist hierbei der Physiotherapie überlegen, auch die Frauen sind zufriedener. Nur etwa eine von 10 Frauen erlitt leichte OP-Komplikationen wie Blutergüsse oder Dranginkontinenz.
Beim Mann kann der Versuch minimal-invasiver Eingriffe am Schließmuskel gemacht werden. In therapieresistenten Fällen kann ein künstlicher Schließmuskel implantiert werden, bei dem mittels Pumpensystem eine um die Harnröhre gelegte aufblasbare Manschette gefüllt bzw. geleert wird. Das Umspritzen der Harnröhre mit Hyaluronsäure führt innerhalb des ersten Jahres bei etwa der Hälfte der Patienten zu einer Verbesserung, der Langzeiterfolg dieser Behandlung ist allerdings gering und die Komplikationsrate hoch. Auch die Verwendung mechanischer Hilfsmittel, wie Penisband/-bändchen oder Okkluder-Vorrichtungen für Inkontinenz, welche äußerlich am Penisschaft angebracht Druck auf die Harnröhre ausüben und so den ungewollten Harnverlust unterbinden, ist eine probate Therapie bei Harninkontinenz.
Hier sind Drang- und Belastungsinkontinenz kombiniert.
Die Überlaufinkontinenz (auch: Inkontinenz bei chronischer Retention, Ischuria paradoxa oder Incontinentia paradoxa) entsteht durch eine ständig übervolle Harnblase infolge von Abflussstörungen. Da der Binnendruck schließlich den obstruktiven Verschlussdruck übertrifft, kommt es zum ständigen Harnträufeln.
Ursache der Überlaufinkontinenz ist meist die gutartige Prostatavergrößerung, seltener hochgradige Verengungen (Strikturen) der Harnröhre. Ebenfalls können neurologische Erkrankungen mit einer Erschlaffung des Musculus detrusor, wie sie im Rahmen einer Polyneuropathie bei chronisch schlecht eingestelltem Diabetes mellitus oder als Folge einer lower motor neuron-Läsion (LMNL, siehe bei Reflex-Inkontinenz) auftreten kann, zur „Überlaufblase“ führen.
Sehr häufig kommt es infolge einer Überlaufblase zu einem Rückstau des Urins in die Harnleiter und die Nieren mit der Gefahr einer zunehmenden Niereninsuffizienz (Funktionsverlust der Nieren) bis hin zur Urämie (Harnvergiftung).
Die Therapie besteht wenn möglich in einer Ursachenbeseitigung (Prostata, Harnröhre), bei irreversiblen Veränderungen im Einsatz von Dauerkathetern oder dem intermittierenden Selbstkatheterismus.
Die Reflexinkontinenz entsteht durch eine Störung oder Zerstörung der vom Gehirn ausgehenden Hemmungsbahnen und damit zu einem Überwiegen der Aktivitätsimpulse des Reflexbogens zwischen Harnblase und Blasenzentrum im Kreuzteil des Rückenmarks (S2–4). Diese führen zu reflexartigen Detrusor-Kontraktionen mit Harnabgang. Ein weiteres Problem besteht in der fehlenden Koordination der beteiligten Muskeln, so dass es häufig zur inkompletten Entleerung mit Restharn kommt (Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie).
Ein solcher Zustand tritt beispielsweise nach einer Querschnittlähmung oberhalb des Blasenzentrums auf (UMNL, upper motor neuron lesion). Degenerative zentralnervöse Veränderungen, etwa bei Multiple Sklerose Erkrankten können den gleichen Effekt zeigen. Bei der LMNL (lower motor neuron lesion) tritt dagegen eine schlaffe, völlig denervierte Blase mit Überlaufinkontinenz auf.
Die Therapie erfolgt vorzugsweise medikamentös. Der intermittierende Selbstkatheterismus ermöglicht eine restharnfreie Entleerung. Oberstes Ziel des Selbstkatheterismus ist neben der Harnentleerung vor allem der Schutz des oberen Harntraktes (Nieren).
Bei der extraurethralen Inkontinenz liegt keine Insuffizienz des Verschlussapparates der Harnröhre (Urethra) vor. Der natürliche Harnausgang wird beispielsweise durch eine angeborene Fehlmündung eines Harnleiters hinter den Schließmuskel, eine Zystozele, Urethrozystozele oder eine verletzungsbedingte Fistel, wie etwa eine Blasen-Mastdarm- oder Blasen-Scheiden-Fistel als Operations- oder Bestrahlungsfolge „umgangen“. Die Therapie erfolgt durch eine operative Korrektur.
Das Syndrom der überaktiven Blase bzw. Reizblase ist keine Inkontinenzform. Wenn Urinverluste im Rahmen des Beschwerdebildes auftreten, spricht man von einer Dranginkontinenz. Der Krankheitsverlauf kann aber auch ohne Urinverlust bestehen und sich in einem unangenehmen & häufigen Harndrang äußern.
Die Krankheitsform ist nach der Nomenklatur der ICS (International Continence Society) definiert durch einen schlagartigen, ununterdrückbaren Harndrang, der die betroffene Person zwingt, unmittelbar eine Toilette aufzusuchen. Die Miktionsfrequenz muss für die OAB bei mindestens 8 × pro 24 Stunden liegen. Es wird unterschieden zwischen der OAB mit Inkontinenz (OAB wet) und ohne Inkontinenz (OAB dry).
Die alte Nomenklatur dazu ist:
Die OAB kann Folge von Entzündungen der unteren Harnwege (Harnblase, Harnröhre), von obstruktiven (einengenden) Veränderungen wie z. B. Harnröhrenstrikturen, gut- bzw. bösartigen Prostata-Vergrößerungen oder auch von neurologischen Störungen wie z. B. Demenzerkrankungen sein. Bei den meisten betroffenen Patienten wird keine Ursache gefunden.
Die Therapie ist teils kausal, also die Ursache beseitigend, teils aber auch nur symptomatisch, also lediglich die Beschwerden lindernd.
Lachinkontinenz gilt als eigenständige Form der Harninkontinenz. Typischerweise tritt diese Art der Inkontinenz im Alter von 5 bis 7 Jahren auf und ist besonders häufig bei Mädchen zu Beginn der Pubertät anzutreffen. Beim Lachen verlieren Betroffene die Kontrolle über die Blasenfunktion und es kommt zur vollständigen Entleerung der Blase. Anders als bei anderen Formen der Inkontinenz sind der Blasenapparat und umliegende Organe völlig gesund. Ein Harndrang wird vor dem Einnässen nicht empfunden. Die wirkliche Ursache der Lachinkontinenz ist noch nicht abschließend erforscht, es existieren mehrere Erklärungsansätze. Eine Behandlung kann mit Medikamenten, u. a. Methylphenidat oder durch Physiotherapie, speziell Beckenbodentraining erfolgen.
Da die Sauberkeitserziehung einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft hat, führt Inkontinenz häufig zur sozialen Isolation, zumal viele Inkontinenz-Kranke aus Scham sogar die Konsultation eines Arztes (Urologe, Gynäkologe) scheuen. Aus diesem Grund muss von einer hohen Dunkelziffer der Inkontinenz-Betroffenen ausgegangen werden.
Seit 2008 ist zu beobachten, dass mehrere Anbieter von Spezialprodukten ihre Marketing-Strategien umgestellt haben und auf eine Enttabuisierung des Themas hinarbeiten. 2013 startete eine Bewusstseinskampagne, die im Fernsehen für einen offeneren Umgang mit der Erkrankung wirbt.
Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule, manchmal als Arthrose bezeichnet, beeinträchtigen die normale Funktion der Wirbelsäule. Obwohl Arthrose meist aufgrund von hohem Alter auftritt, können auch bestimmte Erkrankungen, wie etwa Osteoporose, Spondylose, Osteomyelitis oder ein Tumor der Grund für Wirbelsäuleschmerzen sein. Immer, wenn die Funktion des Knorpelgewebes der Wirbelsäule und der Bandscheiben gestört wird, kann es vorkommen, dass die Wirbelsäule ihre Flexibilität verliert und steif wird. Aufgrund der regenerativen Fähigkeiten der Wirbelsäule sind diese Veränderungen selten nicht mehr umkehrbar. Mithilfe einer schnellen Diagnose und effektiver Behandlung kann die Degeneration meist wirksam beseitigt werden.
Möglicherweise wirst du an einen Physiotherapeuten verwiesen, bei dem dir die richtigen Methoden, um dich zu bücken und Gegenstände aufzuheben, beigebracht werden. Dies hilft dabei, die Art, wie deine Muskeln sich anspannen und entspannen, zu regulieren.
Physiotherapeuten sind Experten für das Bekämpfen von Problemen des Bewegungsapparats und können dir zeigen, wie du deine Erkrankung lebenslang besser handhaben kannst.
Nimm Medikamente ein, um Osteoporose zu bekämpfen. Osteoporose ist eine der häufigsten Erkrankungen, die sich auf den Knochenaufbau auswirkt und kann zu einer Wirbelsäulendegeneration führen. Osteoporose kann mithilfe von Medikamenten im Griff behalten werden. Allerdings müssen mögliche andere Diagnosen (wie etwa ein Vitamin-D-Mangel oder ein Ungleichgewicht des Parathyroid-Hormonspiegels) abgeklärt werden, bevor die Behandlung von Osteoporose begonnen wird.
Nimm Schmerzmittel ein, um während der Arbeit mit den Schmerzen und der Entzündung zurechtzukommen. Vielen Patienten werden Schmerzmittel verschrieben oder ihnen wird empfohlen, rezeptfreie schmerzlindernde Medikamente auszuprobieren. Diese Arzneimittel wirken, indem sie ein Signal an das Schmerzzentrum im Gehirn senden, um die Schmerzempfindung zu reduzieren.
Verstehe, dass das Kräftigen anderer Bereiche deines Körpers dazu beitragen kann, die Schmerzen in deinem Rücken zu lindern und den Rücken zu stärken. Täglich Sport zu treiben kann dabei helfen, deine Muskeln zu kräftigen und deine Beweglichkeit zu erhöhen, um Schmerzen und die Entzündung zu reduzieren. Probiere Übungen aus, die deine allgemeine Gesundheit verbessern können, wie etwa Gehen, Schwimmen oder Wasseraerobics.
Bluthochdruck: Eine Gefahr die oft unerkannt bleibt.
Bluthochdruck verursacht zwar häufig keine Beschwerden und hat oft auch keine bestimmte Ursache. Aber die Dauerbelastung erhöht das Risiko von Herzinfarkt, Schlaganfall und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Bluthochdruck ist leider sehr verbreitet , daher wär eine regelmässige Kontrolle unter gleichen Bedingungen sinnvoll (zB. morgens nach dem aufstehen).
Ein Hochdruck liegt dann vor, wenn die wiederholte Blutdruckmessung Werte von mindestens 140 zu 90 mmHg liefert. Der höhere Wert ist dabei der sogenannte systolische Blutdruck. Er wird gemessen, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht (kontrahiert), um Blut in die großen Blutgefäße zu pumpen. Der niedrigere Wert ist der diastolische Blutdruck. Er misst den Blutdruck dann, wenn das Herz erschlafft ist. Grundsätzlich spiegeln die gemessenen Werte den Druck wieder, den der Herzmuskel durch das Blut auf die Gefäßwände ausübt.
Dauerhafter Bluthochdruck kann das Risiko für bestimmte Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und verschiedene andere Herz-Kreislauf- oder Gefäß-Erkrankungen beträchtlich steigern. Darüber hinaus können Schäden in Augen und Nieren auftreten.
Jeder hat vielfältige Möglichkeiten, den eigenen Blutdruck zuerst ohne die Hilfe von Medikamenten zu senken. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung trägt dazu ebenso bei, wie regelmäßige Bewegung und Sport. Beide Faktoren senken nachweislich den Blutdruck. Weitere Faktoren wie der weitgehende Verzicht auf Alkohol und Zigaretten wirken sich ebenfalls positiv aus. Darüber hinaus sollten Betroffene bestehendes Übergewicht langfristig und dauerhaft senken. Reicht die alleinige Umstellung des Lebensstils nicht aus, um den Bluthochdruck ausreichend abzusenken, sollten Betroffenen blutdrucksenkende Medikamente einnehmen.
Die richtige Gehstocklänge finden
Um die richtige Länge einer Gehhilfe auszuwählen, stelle dich in Schuhen gerade hin und lasse deine Arme an den Seiten herunterhängen. Der obere Teil des Gehstocks sollte die Falte an der Unterseite deines Handgelenks erreichen. Wenn das Modell die passende Länge hat, sollte dein Ellbogen etwa 15-20° angewinkelt sein, wenn du den Gehstock im Stehen festhältst.
Bauchfett verlieren
Übermässiges Bauchfett wird mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2, Problemen mit der Gallenblase, Kolorektalkrebs und Brustkrebs in Verbindung gebracht. Die Notwendigkeit eines gesunden Lebensstils ist klar, die Etablierung eines solchen kann jedoch schwierig sein. Du kannst Bauchfett verlieren, wenn du an 3 Schlüsselkomponenten denkst: Ernährung, Sport und Lebensstil.
Ernährung
Langanhaltendes Stehen bei der Arbeit beschleunigt nicht nur Müdigkeit und Erschöpfung, sondern erhöht auch die Gefahr mancherlei Fuß- und Beinprobleme, weil es Knochen, Gelenke, Sehnen, Muskeln und Bänder belastet. Beim Stehen über lange Zeitspannen wird auch die Blutzufuhr zu den unteren Extremitäten erniedrigt, was zu Schmerzen führt. Außerdem kann langanhaltendes Stehen einen Blutstau in den Füßen oder rund um die Knöchel verursachen. Plattfüße, Plantarfasziitis, entzündete Fußballen, Ödeme, Krampfadern und Veneninsuffizienz sind alles Probleme, die mit langanhaltendem Stehen verbunden sind. Es gibt jedoch viele Möglichkeiten, diese Risiken zu verringern oder zu vermeiden; falls du bei der Arbeit viel stehen musst, lies weiter.
Bei der Arbeit sich öfter hinsetzen. Obwohl in unseren modernen Zeiten viele Berufe vorwiegend sitzende Tätigkeiten beinhalten, gibt es immer noch einige Stellen, die mit viel Stehen verbunden sind, zum Beispiel, Kassierer in Banken und anderen Geschäften, Fabrikarbeiter, Friseure und Friseusen, sowie verschiedene Stellen im Einzelhandel und auf Baustellen, um nur einige zu nennen. Oft gibt es jedoch Gelegenheiten zu sitzen und die Füße auszuruhen, ohne weniger zu arbeiten oder weniger produktiv zu sein; nimm solche Gelegenheiten wahr und lass deinen Vorgesetzten auch wissen, warum du das tust. Zum Beispiel kann es durchaus passend sein, zu sitzen, während du das Telefon beantwortest oder Schreibarbeiten erledigst, besonders, wenn keine Kunden zugegen sind.
Weil die Gewebe (Bänder, Sehnen, Knorpel, Faszien) ihre Elastizität und Stoßdämpfung über die Jahre verlieren, sind ältere Personen anfälliger für Fuß- und Beinleiden, die durch übermäßiges Stehen verursacht werden.
Während des Mittagessens sitzen. Wenn du deine Mittagspause machst, stell sicher, dass du einen Sitz erwischst und deine Füße hochlagern kannst, während du isst und trinkst. Du magst es eilig haben, aber nimm die Gelegenheit wahr, deine Beine zu entlasten. Falls an deinem Arbeitsplatz nicht genügend Stühle oder keine Essecke vorhanden sind, dann bring entweder einen Faltstuhl oder Schemel mit, oder such einen anderen Ort, wo du gefahrlos hinsitzen kannst.Gastronomiebereiche in Einkaufszentren, Picknicktische, Wasserfontänen oder einfach sauberes Gras unter einem Baum sind lauter gute Plätzchen, um dich zu entlasten und dein Mittagessen zu genießen.
Sich während der Pausen hinsetzen. Sorge dafür, dass du alle dir zustehenden Pausen nimmst und versuche die ganze Zeit zu sitzen, wenn möglich mit hochgelagerten Füßen, was die Blutzirkulation aufgrund der weniger ins Gewicht fallenden Schwerkraft verbessert. Wenn du außerdem während der Pause die Schuhe ausziehst, werden deine Füße durch die Verdunstung abkühlen und „atmen“ können.
Erwäge auch, während der Pause deine nackten Füße über einen Golfball zu rollen. Das fühlt sich großartig an, erleichtert die Spannung in den Fußsohlen etwas und wird vielleicht sogar Plantarfasziitis (Schmerzen und Entzündung des Bindegewebes, das die Unterseite der Füße bedeckt) verhindern.